Entwicklungskonzept

NACHHALTIGKEITSKONZEPT FÜR DIE GEMEINDE OLBERSDORF - Unter besonderer Berücksichtigung der Grundbachsiedlung hinsichtlich einer städtebaulichen Umwandlung zu einem nachhaltigen, attraktiven Wohnquartier im ländlichen Raum

Die Gemeinde Olbersdorf mit ihren 4.480 Einwohnern (Stand 31.12.2021) liegt im Süden des Landkreises Görlitz in unmittelbarer Nähe zum Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechische Republik. Sie wird im Norden und Osten durch die Stadt Zittau begrenzt, südlich befindet sich die Gemeinde Oybin und westlich die Gemeinde Bertsdorf-Hörnitz. Die Gemeinde Jonsdorf im Südwesten hat mit Olbersdorf eine kurze gemeinsame Grenze.
Regionale Verflechtungen
Die Gemeinden Olbersdorf, Bertsdorf-Hörnitz, Kurort Oybin und die Gemeinde Kurort Jonsdorf haben sich im Jahr 2000 zur Verwaltungsgemeinschaft Olbersdorf zusammengeschlossen, deren Sitz in Olbersdorf ist (vgl. Abbildung 11). Sie liegt im Süden des Landkreises Görlitz, zirka 5 km südlich der Stadt Zittau. Von den etwa 11.000 Einwohnern der Verwaltungsgemeinschaft lebt etwas
weniger als die Hälfte in Olbersdorf. Das Gemeinschaftsgebiet umfasst bis auf den Großschönauer Ortsteil Waltersdorf das gesamte Zittauer Gebirge. Im Süden grenzt die Verwaltungsgemeinschaft an die Tschechische Republik und im Norden an die Stadt Zittau.
Olbersdorf ist Teil des Naturpark Zittauer Gebirge mit Sitz in Waltersdorf. Der Naturpark Zittauer Gebirge bildet mit dem auf tschechischer Seite angrenzenden Lausitzer Gebirge sowie dem Jeschkenkamm einen gemeinsamen Landschafts- und Tourismusraum.

meinschaft Olbersdorf
(Quelle: Wikipedia)
Eine weitere regionale Zusammenarbeit im Bereich Regionalentwicklung basiert auf der Grundlage der LEADER-Entwicklungsstrategie Naturpark Zittauer Gebirge20. Neben der Gemeinde Olbersdorf umfasst die LEADER-Region "Naturpark Zittauer Gebirge" die Städte und Gemeinden Ostritz, Zittau, Seifhennersdorf, Mittelherwigsdorf, Großschönau, Oybin, Bertsdorf- Hörnitz, Leutersdorf, Hainewalde und Luftkurort Jonsdorf.
Im Bereich Erholung bildet das Areal des Olbersdorfer Sees und des Westparks Zittau aufgrund seiner räumlichen Verflechtung sowohl für Zittau als auch für Olbersdorf einen Ort der Erholung und des Freizeit- und Sporterlebnisses. Die Stadt Zittau als Mittelzentrum mit einer Vielfalt kultureller Angebote und gleichzeitig Eigentümer größerer Waldflächen vor allem im Naturpark Zittauer Gebirge stellt gleichermaßen wie die Gemeinde Olbersdorf als Gemeinde mit touristischer Funktion zahlreiche Infrastrukturen zur Verfügung, welche sowohl der Erholung als auch einer aktiven Freizeitgestaltung sowie touristischen Zwecken dienen.
Mit der interkommunalen Konzeption soll eine gemeinsame Basis des Handelns geschaffen werden, die eine abgestimmte, bedarfsgerechte Weiterentwicklung des Areals Olbersdorfer See / Westpark Zittau steuert und Grundlage für ein gemeinsames, nachhaltiges und zukunftsfähiges Investieren bildet.
Olbersdorf hat sich entschieden, kein eigenes Gewerbegebiet zu entwickeln und stattdessen die interkommunale Zusammenarbeit zu fördern, indem die Gewerbegebiete in Zittau, Oberseifersdorf und Mittelherwigsdorf für Ansiedlungen gestärkt werden.
Strukturwandel
Die Gemeinde Olbersdorf war bis zum Jahr 1991 vom aktiven Braunkohletagebau und einer langen Industrietradition geprägt.21 Mit der Schließung des Tagebaus in den 1990er Jahren und dem Wegbrechen der Industrie musste ein neuer Weg gefunden werden, um Olbersdorf wieder zu einem attraktiven und lebenswerten Ort zu entwickeln. Mit der 2. Sächsischen Landesgartenschau im Jahr 1999, gemeinsam ausgerichtet mit der Stadt Zittau, wurde das Areal am See ebenso wie der Westpark Zittau um- und neugestaltet. Damals wurde der Grundstein für einen Wandel für Olbersdorf von einer Industrieregion hin zu einer Erholungsregion gelegt.
Das Ersatzwohngebiet für die vom Abriss durch den Olbersdorfer Braunkohletagebau betroffenen Gebiete Olbersdorfs und Zittaus, die Grundbachsiedlung, verlor mit der Einstellung der Braunkohleförderung im Jahr 1991 seine Bedeutung. Bis Ende 1997 war die Siedlung voll ausgelastet, seit 1998 trat zunehmend Leerstand auf. Durch das niedrige Mietniveau und ausbleibende Investitionen bildeten sich soziale Brennpunkte und eine nachhaltige Entwicklung der Siedlung gestaltet sich schwierig.
Ein Modellprojekt sieht, in enger Zusammenarbeit zwischen der Kommunalen Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft Olbersdorf (KWV) und der Gemeinde, eine Transformation hin zu einer modernen und für alle Generationen und Einkommensschichten offenen Wohnsiedlung vor.
In 3 Teilgebieten sollen von den heute noch stehenden 29 Häusern mit insgesamt 1.233 Wohnungen im Jahr 2035 nur noch 18 Bestandsgebäude mit insgesamt 535 Wohnungen erhalten bleiben. Dabei werden die Gebäude auf drei bzw. vier Etagen reduziert und energetisch saniert. Außerdem sollen Grundrisse verändert, Barrieren reduziert und neue und geräumigere Balkone angebaut werden. Er- gänzt wird das Konzept mit insgesamt 13 neuen Gebäuden mit neuen Grundrissen für besondere Wohnformen. Dort sollen 192 neue Wohnungen entstehen.
Das vollständige Konzept und erläuternde Anlagen können Sie untenstehend herunterladen
20 LAG Naturpark Zittauer Gebirge: LEADER Entwicklungsstrategie Region Naturpark Zittauer Gebirge. Förderperiode 2023-2027. 1. Änderung vom 30.05.2023 zur Fassung vom 30.06.2022.
21 Gemeindeverwaltung Olbersdorf und KWV Olbersdorf (Hrsg.): Olbersdorf nach der Braunkohle. Projektideen für den Strukturwandel 2022-2038. 2022, S.4)